An der Konferenz „50 Years Vienna Convention on the Law of Treaties (VCLT)“, organisiert von August Reinisch und Christina Binder anlässlich des 90. Geburtstages von Prof. Zemanek am 18. November 2019, nahmen mehr als 120 Teilnehmer aus aller Welt teil, sowohl aus der Wissenschaft als auch der Praxis.
Die Konferenz nahm das Jubiläum der VCLT als Ausgangspunkt, um das Vertragsrecht im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte zu untersuchen. Die Panels, bestehend aus Hanspeter Neuhold, Veronika Bílková, Georg Nolte, Catherine Brölmann, Gerhard Hafner, Christina Binder, Hélène Ruiz Fabri und Dire Tladi, untersuchten die historischen Ursprünge der VCLT; die Entwicklungen des Vertragsrechts der letzten 50 Jahre, einschließlich der Auslegung von Verträgen, die spätere Übung hinsichtlich von Verträgen; Vorbehalte, die vorläufige Anwendung und die Beendigung von Verträgen. Ein abschließendes Panel beschäftigte sich mit der „ewigen Frage von ius cogens“.
In der Tat wird das Wiener Übereinkommen über das Recht der Verträge (VCLT), das 1969 in Wien ausverhandelt und verabschiedet wurde, häufig als „Vertrag der Verträge“ bezeichnet. Die VCLT ist das wichtigste Instrument des modernen Völkervertragsrechts, wobei die überwiegende Mehrheit ihrer Bestimmungen Völkergewohnheitsrecht kodifiziert. Die Staatenpraxis und Rechtsprechung orientiert sich regelmäßig an den Bestimmungen der VCLT. Gleichzeitig wurden die allgemeinen Regeln der VCLT durch die spätere Praxis sowie durch Entwicklungen insbesondere bei spezifischen Vertragsregimen weiterentwickelt und modifiziert. All dies wurde bei der Bestandsaufnahme im Rahmen der Konferenz im 50. Jahr nach dem Abschluss der VCLT diskutiert.